Wann rechnet sich die Investition in eine Photovoltaikanlage für Ihr Eigenheim?

Als Eigenheimbesitzer möchten Sie wissen, ob sich eine Photovoltaikanlage für Sie rentiert? Lässt sich trotz hoher Anschaffungskosten eine Rendite erzielen? Und ist ein zusätzlicher Stromspeicher trotz der Mehrkosten wirtschaftlich sinnvoll? Ob und wie schnell sich die Investition lohnt, zeigen wir im Folgenden auf.

Wie hat sich der Strompreis in Deutschland in den letzten 20 Jahren entwickelt?

In der Vergangenheit kannte der Strompreis praktisch nur eine Richtung, die nach oben. Der Strompreis steigt kontinuierlich an. Im Gegensatz dazu sind die Preise für Solaranlagen gesunken. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Preise über die nächsten Jahre entwickeln werden.  Stand heute kostet selbst erzeugter Solarstrom ca. 12 Cent, pro Kilowattstunde (kWh) während der Durchschnittspreis für private Haushalte beim Energieversorger bei knapp 35 Cent/kWh (www.destatis.de) liegt. Klar ist also, wer eigenen Strom auf seinem Hausdach produziert, spart dauerhaft Geld.

Strompreis-Entwicklung

Einspeisevergütung und Eigenverbrauch

Mit Inkrafttreten der Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) am 30. Juli 2022 wurde die Einspeisevergütung für neu in Betrieb genommene PV-Anlagen angepasst. Für Anlagen bis 10 kWp erhalten Sie als Teileinspeiser 8,2 Cent pro eingespeister kWh (www.verbraucherzentrale.de). Als Volleinspeiser sind es bis zu 13 Cent pro kWh. Obwohl Sie als Volleinspeiser eine höhere Einspeisevergütung erhalten, empfiehlt es sich einen Teil des erzeugten Stroms selbst zu nutzen, da zugekaufter Strom in der Regel deutlicher teuer ist, als die Einspeisevergütung. Eine PV-Anlage rechnet sich daher umso schneller, je mehr des erzeugten Solarstroms Sie selbst verbrauchen.

Amortisationsdauer abhängig vom eigenen Verbrauchsverhalten

Die Stromproduktion der PV-Anlage hängt stark von der Sonneneinstrahlung ab. Ihr eigener Stromverbrauch hängt von Ihren Gewohnheiten und nicht von der Sonneneinstrahlung ab. Erfahrungsgemäß deckt der erzeugte Strom vom Dach ca. ein Drittel des Stromverbrauchs im Haushalt direkt ab. Trotz zusätzlicher Anschaffungskosten lohnt daher der Einbau eines Batteriespeichers. Nicht genutzte Energie können Sie darin speichern und später für Ihren Bedarf nutzen. Mit einem Batteriespeicher können Sie Ihren Autarkiegrad auf bis zu 80 % steigern. Der Autarkiegrad bezeichnet den Anteil an vom öffentlichen Netz unabhängiger Stromversorgung. Je höher der Autarkiegrad steigt, desto unabhängiger vom Stromanbieter werden Sie. Im Idealfall lassen sich mit einem Batteriespeicher alle strombetriebenen Haushaltsgeräte auch abends und nachts überwiegend mit Solarstrom betreiben.

Ab wann lohnt sich die Investitionen in eine PV-Anlage mit Speicher?

Bereits ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme Ihrer PV-Anlage sparen Sie Stromkosten. Wie lange es dann dauert, bis sich die Anlage finanziell lohnt, hängt von folgenden Faktoren ab:

  1. Gesamte Investitionskosten für die PV-Anlage samt Speicher
  2. Ihrem Jahresstromverbrauch
  3. Den Stromkosten Ihres Stromtarifs
  4. Dem Ertrag, den Sie mit der PV-Anlage erzielen (Ertragsrechner PVGIS)
  5. Dem Autarkiegrad, den Sie erzielen (Unabhängigkeitsrechner der HTW Berlin)
  6. Der Einspeisevergütung für den in Stromnetz eingespeisten Strom

Mit dem zu erwartenden PV-Ertrag und Ihrem Autarkiegrad können Sie Ihren Reststrombedarf berechnen. Ihre zukünftigen jährlichen Stromkosten ergeben sich aus den jährlichen Reststromkosten (noch vom Netzbetreiber bezogener Strom in kWh * Stromtarif in EUR/kWh) abzüglich der erzielten jährlichen Einspeisevergütung (eingespeister Strom in kWh * 8,2 EUR/kWh).
Teilen Sie die Kosten für die PV-Anlage nun durch die Differenz Ihrer bisherigen jährlichen Stromkosten und den errechneten künftigen Stromkosten, erhalten Sie als Ergebnis die Amortisationsdauer in Jahren.

Beispielrechnung für eine PV-Anlage mit Speicher

Zur Veranschaulichung hier ein Beispiel für eine im eigenen Einfamilienhaus lebende vierköpfige Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh. Trotz der höheren Anschaffungskosten lohnt sich hier eine PV-Anlage mit Speicher. Im Beispiel gehen wir von einer 5 Kilowattpeak (kWp) aus. Zusammen mit einem 5 kWh Speicher liegen die Anschaffungskosten bei 17.000 Euro. Der Jahresertrag der Anlage liegt bei 5.500 kWh.

Dank des Batteriespeichers kann die Familie ca. 70 Prozent (3.850 kWh) des erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Die überschüssigen 1.650 kWh werden eingespeist.

Rechenbeispiel mit dem aktuellen Strompreis

Bei einem durchschnittlichen Strompreis von Strompreis von 35 Cent/kWh und einer Einspeisevergütung von 8,2 Cent/kWh ergibt sich somit:

  • PV-Anlage mit 5 Kilowattpeak (kWp) und 5 kWh Speicher  kosten etwa 17.000 Euro
  • Jährlicher PV-Ertrag etwa 5.500 kWh
  • Eigenverbrauchsanteil von 3.850 kWh
  • Einspeisung von 1.650 kWh, also insgesamt 135,30 Euro pro Jahr
  • Kosten für die Umwandlung des Solarstroms in nutzbaren elektrischen Strom (Stromgestehungskosten) 451 Euro (5.500 kWh * 0,082 Euro)

Zusätzlich zur Einspeisevergütung ist die Ersparnis Verhältnis zum jeweiligen Netzstrompreis der eigentliche Gewinn.

  • – 451 Euro Stromgestehungskosten
  • + 135,30 Euro Einspeisevergütung
  • + (3.850 kWh * 0,35 Euro Netzstromkosten/kWh) = 1.347,50 Euro Ersparnis beim Netzstrom
  • = 1.031,80 Euro Gewinn pro Jahr

Die Einspeisevergütung ist auf 20 Jahre garantiert. In Zeitraum von 20 Jahren gerechnet ergibt sich somit:

  • 1.031,80 Euro jährlicher Gewinn * 20 Jahre
  • = 20.636 Euro Gewinn

In unser Beispielrechnung – in der keine Strompreiserhöhung in den nächsten 20 Jahren eingerechnet wurde – liegt die Ersparnis nach 20 Jahren bei 3.636 Euro (20.636 – 17.000 Euro).

Rechenbeispiel mit steigendem Strompreis

Sollte sich der Strompreis innerhalb der nächsten 20 Jahre auf durchschnittlich 50 Cent/kWh erhöhen ändert sich die Rechnung wie folgt.

  • – 451 Euro Stromgestehungskosten
  • + 135,30 Euro Einspeisevergütung
  • + (3.850 kWh * 0,50 Euro Netzstromkosten/kWh) = 1.925 Euro Ersparnis beim Netzstrom
  • = 1.609,30 Euro Gewinn pro Jahr

Die Einspeisevergütung ist auf 20 Jahre garantiert. In Zeitraum von 20 Jahren gerechnet ergibt sich somit:

  • 1.609,30 Euro jährlicher Gewinn * 20 Jahre
  • = 32.186 Euro Gewinn

Mit der zu erwartenden steigenden Strompreisen rentiert sich die Anlage deutlich schneller. Ihre Investition hätte sich so bereits nach 10,5 Jahren amortisiert. Nach Ablauf der 20 Jahre bleibt Ihnen in unserer Beispielrechnung ein Überschuss von 15.186 Euro.

Individuell beraten lassen

Wie sieht die Wirtschaftlichkeitsrechnung für Ihren konkreten Fall aus? Nutzen Sie unsere Expertise und lassen Sie sich Ihr persönliches Einsparpotential aufzeigen. Eines ist uns bei der Planung einer PV-Anlage besonders wichtig – die Anlage soll sich für Sie lohnen. Fordern Sie hier Ihr individuelles Angebot für eine PV-Anlage an.